A: „gesunde“ Abgrenzung, die Fähigkeit, NEIN zu sagen – ohne Schuldgefühle!
Es fällt Ihnen in bestimmten Situation schwer Nein zu sagen? Vielleicht wollen Sie es den Anderen Recht machen und werden blockiert durch ein Gefühl, dadurch den Anderen zu enttäuschen, zu verletzen. Offenbar sind Sie mit ihrem Gefühl mehr beim Anderen als bei sich selbst, Ihnen fehlt die gesunde Distanz! Sie können ihren eigenen Raum nicht für sich in Besitz nehmen. Daher können sie nicht mit sich selbst verbunden sein. Daher orientieren Sie sich mehr an der Meinung, an den Erwartungen Anderer, werden abhängig und manipulierbar.
B: „gesunder Egoismus“
Die Verbindung mit dem Eigenen, mit eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Überzeugungen. Auch das erfordert die innere Distanz zum Anderen und dessen Bedürfnissen. Je mehr ich spüre, was ich will, kann ich mich orientieren, werde handlungsfähig. Umso mehr ich das auch erfolgreich – nicht unbedingt laut!!! - vertreten kann, um so besser geht es mir. Ich habe das Gefühl, mein eigenes Leben zu leben. Ich bin sozusagen Kapitän auf dem eigenen Schiff!
C: „gesunde Aggression“
Aggression ist zunächst nichts Böses. Es ist die Kraft, mit der ich mich schützen kann, mit der ich Probleme anpacken und lösen kann, die Kraft, mit der ich in Auseinandersetzungen meinen eigenen Standpunkt, meine eigenen Bedürfnisse ruhig und klar vertreten kann. Aber auch hier ist es erforderlich, daß ich bei mir selber bleibe kann und nicht mehr beim Anderen bin, als bei mir selbst! Distanz!
D: Überabgrenzung
Wer sich nicht „gesund“ abgrenzen kann, nicht NEIN sagen kann, der neigt dazu, sich immer mehr dem Gegenüber anzupassen. Dem geht es irgendwann immer schlechter, er fühlt sich unzufrieden, vielleicht ausgenützt, verliert jede Lust. Um sich selber nicht ganz zu verlieren, lässt er sich auf Nähe nicht mehr ein, zieht sich zurück, verweigert sich, macht nicht mehr mit. Er sagt nur noch NEIN, kann überhaupt zu nichts mehr JA sagen.
E: Macht, Manipulation
Wer seinen eigenen Raum nicht kennt, dem bleibt nur übrig, sich in andere Räume zu begeben, in denen er eigentlich gar nicht zuständig ist, und versucht, sich da nützlich oder gar unentbehrlich zu machen - auch wenn er gar nicht gefragt wurde. Wenn der andere das ablehnt, dann fühlt er sich gekränkt, denn "Er hat es doch nur gut gemeint".
Wer seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht spüren und vertreten kann, fühlt sich machtlos, ausgeliefert, handlungsunfähig. Um selber nicht mehr manipuliert und abhängig gemacht zu werden, „dreht er den Spiess um“, manipuliert andere, versucht sie von sich abhängig zu machen. Das gibt im das Gefühl, selber mächtig und unabhängig zu sein.
Aber das ist nur eine Illusion!
Wenn sein „Opfer“ sich befreit, dann spürt er schmerzlich, wie abhängig er von seinem „Opfer“ ist und wird erst richtig böse und aggressiv.
F: Destruktive Aggression, gegen sich und gegen andere.
Wenn jemand seine gesunde Kraft nicht für sich einsetzen kann, z.B indem er sich abgrenzt, Probleme anpackt, dann „staut“ sich diese Kraft, wird zerstörerisch, destruktiv und richtet sich gegen ihn selber: Selbstwertprobleme, Schuldgefühle, fehlendes Selbstvertrauen, Minderwertigkeitsprobleme, Ängste, bis zu Selbsthass und Selbstzerstörung (Sucht, Selbstverletzung).
Oder diese destruktiv gewordene Kraft richtet sich gegen andere: Gewalt, Mobbing.
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